René Amstutz, Geschäftsführer
rene.amstutz@amstutz.partners
2. April 2023
DAS KUNDENMAGAZIN
The revival of the fittest
Printprodukte haben es im Zeitalter der Online-Kommunikation schwer und fristen ein eher stiefmütterliches Dasein. Auch gedruckte Kundenmagazine werden von den Performance Marketers dieser Welt tendenziell belächelt. Dass diese hochwertigen Produkte treffsicher zu Kunden und potenziellen Kunden gelangen und darüber hinaus relevante Inhalte vermitteln, vergessen viele. Fernab von Spamfiltern, ausufernden Datenschutzrichtlinien und der täglichen Informationsüberflutung in den Online-Medien finden sie beharrlich ihren Weg auf den Bürotisch des gewünschten Empfängers und können dort ihre volle Wirkung entfalten.
Zuerst liegt das Magazin vielleicht ein paar Tage herum. Man will es ja nicht einfach wegwerfen. «Das sieht spannend aus – ich lese es später, wenn ich Zeit habe.» Und siehe da, eine Arbeitskollegin entdeckt es auf dem Stapel, greift zu und die Leserschaft erhöht sich um eine weitere Leserin. Aber nicht nur die Anzahl Leser pro Exemplar macht ein gedrucktes Kundenmagazin interessant. Auch bezüglich Aufmerksamkeit muss es sich nicht verstecken. Währendem sich die durchschnittliche Beachtungszeit eines E‑Mail-Newsletters auf ein paar wenige Sekunden beschränkt, geniesst das gedruckte Kundenmagazin ein Vielfaches an Aufmerksamkeit. Es wird durchgeblättert, im Optimalfall gelesen, zur Seite gelegt und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Hand genommen – im Schnitt geschieht dies übrigens bis zu dreimal. Der Online-Newsletter ist dann längst in den Tiefen des E‑Mail-Papierkorbs verschwunden – ohne auch nur ansatzweise Inhalte vermittelt zu haben.
Die eierlegende Wollmilchsau
Die Realisierung eines ansprechenden Kundenmagazins ist zwar mit Aufwand verbunden, doch es leistet auch einen Beitrag zur Erreichung mehrerer Ziele. So unterstützt es bei der Kundenbindung, steigert die Bekanntheit der Marke, fördert das Image, vermittelt Kompetenz und hilft bei relevanten Themen die Meinungsführerschaft zu erlangen. Eine optimale Ausgangslage also um eine Community aufzubauen oder zu stärken. Oder um das Interesse an Leistungen und Produkten zu wecken, Leads zu generieren und konkrete Handlungen auszulösen. Die periodische Erscheinungsweise des Kundenmagazins sorgt dafür, dass man bei ausgewählten Themen jederzeit Top-of-Mind bleibt.
«Während sich viele Marketers bei der Neukundengewinnung
mit den Hürden des Online-Marketings beschäftigen, hat es das gedruckte Kundenmagazin um einiges einfacher.»
Nicht nur für bestehende Kunden
Während sich viele Marketers bei der Neukundengewinnung mit den Hürden des Online-Marketings beschäftigen, hat es das gedruckte Kundenmagazin um einiges einfacher. Als wichtiges Instrument der Unternehmenskommunikation kommt es nämlich nicht nur im Rahmen der Kundenbindung zum Einsatz, sondern kann auch zur Bearbeitung von potenziellen Kunden genutzt werden. Der postalische Versand von Printprodukten kennt nämlich deutlich weniger datenschutzrechtliche Hürden und natürlich keine Spamfilter. So gelangt das gedruckte Magazin treffsicher zum gewünschten Empfänger. Für die notwendige Beachtung sorgt neben relevantem, nutzenstiftendem Content ein ansprechendes Design der Publikation.
Schlüsselfaktor Content
Kundenmagazine sollen informieren und unterhalten. Gefragt sind Themen, die interessieren, Nutzen stiften und Mehrwert generieren. Werbung ist hier unerwünscht. Deshalb greift man auf journalistische Stilmittel wie Interviews, Reportagen und Tipps zurück. Um interessante Inhalte zu definieren, lohnt es sich, direkt mit Exponenten der Zielgruppen zu sprechen. Oft entspringen daraus die besten Ideen. Denn nur gut aufbereitete, relevante Inhalte animieren zum Lesen. Dabei ist auch auf einen ausgewogenen Mix aus informativen und emotionalen Inhalten zu achten. Reine oder zuviel Fachinformation kann kontraproduktiv sein und man tut gut daran, das Magazin entsprechend aufzuwerten, Stichwort Storytelling. So kann zum Beispiel eine Produktneuheit aus der Perspektive des Entwicklers beschrieben werden – angereichert mit persönlichen Insights. Dies gilt übrigens auch für den B2B-Bereich: Haben wir es ja auch hier mit Menschen zu tun.
Das alles ist anspruchsvoll und aufwendig. Aber nicht vergessen: Meistens handelt es sich ja um Inhalte, die über einen langen Zeitraum relevant bleiben und mit Anpassungen auch mehrfach genutzt werden können. Es rechnet sich also trotzdem. So wird der Artikel im Kundenmagazin auch online zur Verfügung gestellt, sei es über ein Onlinemagazin oder über einen Blog. Dadurch schlägt man die Brücke in die digitale Welt mit all ihren weitreichenden Möglichkeiten: Beispielsweise Social Media Post und E‑Mail-Newsletter zum Anteasern und weiterführende, vertiefende Inhalte mit einem Video für zusätzlichen Mehrwert. Selbstverständlich macht man den ergänzenden Content über QR-Codes und Shortlinks auch via Printmagazin verfügbar. Dieses crossmediale Konzept kombiniert die Vorteile der verschiedenen Kanäle und sorgt für eine längere Wirkung der Inhalte und Botschaften.
Immer schön authentisch bleiben
Bei der Erstellung der Inhalte gibt es ein Grundprinzip, welches über allem steht: Authentizität. Denn Kundenmagazine öffnen die Tür zum Unternehmen und schaffen Nähe. Ob Einblicke in Unternehmensbereiche, Interviews mit Mitarbeitenden und Spezialisten oder Reportagen über Events – nur wer authentisch ist, ist auch glaubwürdig. Eine kommunikative Scheinwelt aufzubauen, welche nicht im Einklang mit dem Handeln des Unternehmens steht, kann schnell zum Bumerang werden. Wenn man aber authentisch und transparent bleibt – auch bei heiklen Themen – fördert man das Vertrauen.
«Sinnvolles» Werbemittel
Die Werbeforschung zeigt, dass Inhalte eher haften bleiben, wenn sie mehrere Sinne ansprechen. Haptik und Design stehen dabei im Zentrum. Ein frisch gedrucktes Magazin spricht Tast- und Geruchssinn an. Eine sensorische Erfahrung, welche die digitale Kommunikation nicht bieten kann. Ein ansprechendes Layout und hochwertiges Papier sorgen dafür, dass Empfänger das Magazin gerne zur Hand nehmen und den einen oder anderen Artikel lesen. Auch Bilder spielen hier eine wesentliche Rolle. Eine Mehrheit schaut sich die Bilder in Kundenmagazinen gerne an, obwohl sie vielleicht den dazugehörigen Artikel nicht lesen. Die Möglichkeit mit starken, grossflächigen Bildern Aufmerksamkeit zu generieren ist deshalb ein weiterer Vorteil eines Printmagazins. Und last but not least: Ein gut gemachtes, attraktives Kundenmagazin widerspiegelt den Qualitätsanspruch des Unternehmens und ist auch eine Wertschätzung gegenüber dem Empfänger.
6 gute Gründe für ein eigenes Kundenmagazin
01 Community Building
Exklusive und relevante Inhalte, gezielte Interaktionsmöglichkeiten und das Ganze vertrauensvoll und authentisch verpackt: Kundenmagazine sind Nährboden für den nachhaltigen Aufbau einer Community.
02 Mehr Reichweite
Einerseits sorgen hochwertige und relevante Inhalte für eine grössere (online) Reichweite. Andererseits bleibt man mit einem regelmässig publizierten Magazin Top-of-Mind bei den Anspruchsgruppen.
03 Evergreen Content
Initialaufwand, der sich auszahlt: Für ein Magazin erarbeitete Inhalte können leicht adaptiert über eine lange Zeit auf verschiedenen Kanälen verwendet werden. Darüber hinaus ist dieser Evergreen Content auch langfristig lesenswert.
04 Grosse Begeisterung, k(l)eine Hürden
Ein Magazin ist immer auch ein Stück Wertschätzung. Und somit ein solides Fundament für Begeisterung bei (potenziellen) Kunden. Ausserdem machen einem Spamfilter oder strenge Datenschutzrichtlinien beim Versand eines Print-Magazins keinen Strich durch die Rechnung.
05 Crossmedialer Touchpoint
Online- und Print-Magazine funktionieren separat aber ergänzen sich auch zusammen sehr gut. Somit ein stark bedürfnisorientierter Touchpoint für (potenzielle) Kunden.
06 Überraschend wirtschaftlich
Schon nach kurzer Zeit rechnet sich ein Kundenmagazin und punktet durch ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis.