Integrierte Marketingagentur

Matthias Jaun, Consul­tant
matthias.jaun@amstutz.partners

7. November 2024

Stra­te­gie­kom­mu­ni­ka­tion

Wie kommu­ni­ziert man erfolg­reich die Unternehmensstrategie?

Es ist ein Klas­siker schlechthin: Bilderbuch-Strategie entwi­ckelt, coole PowerPoint-Slides für die Mitar­bei­tenden und dann? Nichts! Fast drei Viertel der Stra­te­gien versanden irgendwo zwischen Hier­ar­chie­stufen oder dann im Arbeits­alltag. Das Zauber­wort heisst adres­sa­ten­ge­rechte Kommu­ni­ka­tion. Für eine «gelebte» Stra­tegie und echte Verän­de­rungen braucht es neben inspi­rie­rendem Storytel­ling noch mehr. Ein Blick auf vier ausge­wählte Erfolgsfaktoren.

 

Eine fesselnde Strategie-Story entwickeln

Unter­neh­mens­stra­te­gien haben einen schweren Stand! In der Umset­zung werden sie ziem­lich schnell als lang­atmig oder lang­weilig abge­stem­pelt. Und das nicht zu Unrecht: Stra­te­gien sind ja viel­fach das Ergebnis eines sehr ratio­nalen Prozesses voller Fakten und Analysen. Alles andere als Gesprächs­stoff für das Lager­feuer, geschweige den Ausgangs­punkt für die Moti­va­tion und für das Handeln anderer Menschen. Was fehlt, ist eine fesselnde Story. 

Nüch­terne Infor­ma­tionen mit inspi­rie­render Unter­hal­tung verknüpfen? Was auf den ersten Blick wie ein Wider­spruch in sich wirkt, wird plötz­lich zum Leit­stern in der Stra­te­gie­kom­mu­ni­ka­tion. Dazu braucht es unge­wöhn­liche Über­set­zungs­fä­hig­keiten: Im Ideal­fall ist das Ergebnis eine Botschaft und die Story die Leit­planke dazu. Als wäre das nicht bereits schwierig genug, ist die Ziel­gruppe in den meisten Fällen ein «kunter­bunter Haufen». Auch der Grat zwischen authen­ti­scher Emotio­na­li­sie­rung und reali­täts­fremder Insze­nie­rung ist ziem­lich schmal. Was bei der Story-Entwicklung helfen kann:

– Ziel­gruppe mitein­be­ziehen: «Fragen statt raten!»
– Der Marken­iden­tität, dem Stil und den Werten treu bleiben
– Stra­tegie mit einer Botschaft auf den Punkt bringen
– Auf das Ziel bzw. auf das, was man bewirken will, fokussieren

Die Frage «was bringt es mir persön­lich?» beantworten

Wahr­schein­lich eine der wich­tigsten Fragen. Jeden­falls für Arbeit­neh­me­rinnen und Arbeit­nehmer – und dementspre­chend das perso­ni­fi­zierte Kern­ele­ment der Stra­te­gie­um­set­zung. Damit die Stra­tegie «gelebt» wird, geht es in der Kommu­ni­ka­tion also nicht nur ums Begreifen, sondern auch ums Invol­vieren. Oder in anderen Worten: Im alltäg­li­chen Informations-Wirrwarr muss die Botschaft erstens rele­vant sein und zwei­tens zum persön­li­chen Handeln animieren.

Die Karten gehören deshalb auf den Tisch: So beein­flusst die Stra­tegie den Arbeits­alltag, diese Vorteile bringt sie mit und so leistet man einen Beitrag dazu. Persön­liche Beiträge lassen sich durchaus auch indi­vi­duell von den Mitar­bei­tenden erar­beiten und fest­halten. Sie brau­chen dazu einfach die entspre­chenden Hilfs­mittel. Dabei bewähren sich Tools, die immer wieder zur Hand genommen werden können. So verstehen und akzep­tieren die Mitar­bei­tenden, dass sie mit Ihrem Wirken einen wesent­li­chen Beitrag zur Verän­de­rung leisten. Die Folge? Enga­gierte und moti­vierte Mitarbeitende.

Mit Visua­li­sie­rungen die Kommu­ni­ka­tion stärken

Was ist ein bewährtes Aller­welts­mittel gegen «trockene» Inhalte? Genau, visu­elle Elemente. Eine erfolg­reiche Stra­te­gie­kom­mu­ni­ka­tion schreit rich­tig­ge­hend nach Emotio­na­li­sie­rung und Krea­ti­vität. Selbst die beste Story braucht eine visu­elle Verpa­ckung: Seien es Bilder, Videos oder Grafiken. Diese Elemente ziehen die Aufmerk­sam­keit auf sich, vermit­teln Infor­ma­tionen leicht verständ­lich und bleiben besser im Gedächtnis haften.

Also bitte nicht lang­weilen! Man darf respek­tive soll kreativ sein, um gehört zu werden. Bitte dabei aber auch nicht die Ziel­gruppe vergessen oder über das Ziel hinaus­schiessen. Immer gerne gesehen sind: illus­trierte Stra­te­gie­bilder (fürs einfa­chere Verständnis), attrak­tive Gami­fi­ca­tions (fürs spie­le­ri­sche Akti­vieren) oder visu­elle «Reminder» wie beispiels­weise Poster einzelner Stra­te­gie­ele­mente (fürs bessere Veran­kern). So kann man Botschaften auf eine Weise vermit­teln, wie man es mit Text alleine nicht schafft.

Mit krea­tiven Umset­zungen im Kopf bleiben

Bevor man ein krea­tives Feuer­werk zündet, gilt es eine Sache zu beachten: Zuerst die Perspek­tive der Ziel­gruppe einnehmen! In dieser Rolle tauchen plötz­lich Fragen auf wie «Was moti­viert mich eigent­lich?», «Weshalb arbeite ich hier?» und «Warum soll ich da mitma­chen?». Und als Folge­fragen: Was trägt denn nun die geplante Strategie-Schnitzeljagd dazu bei? Wie hilf­reich ist die ange­dachte Virtual Reality Road­show? Die Über­le­gungen im Rahmen der Ziel­grup­pen­ori­en­tie­rung sollen die Krea­ti­vität nicht hemmen. Sie sollen aber dafür sorgen, dass bei der Kommu­ni­ka­tion die Empa­thie und die Rele­vanz nicht zu kurz kommen. 

Es geht darum, einen mutigen Weg einzu­schlagen. Als über­ge­ord­nete Richt­schnur in der krea­tiven Distri­bu­tion der Stra­tegie können die folgenden Aspekte helfen:

– Auf unter­schied­liche und ausser­ge­wöhn­liche Kontakt­punkte setzen
– Cross­me­diale Inter­ak­ti­ons­mög­lich­keiten schaffen
– Mut zu Wieder­ho­lungen: mehrere Anläufe nicht scheuen

Und sobald die Kommu­ni­ka­tion Inter­esse weckt, ist ein erstes Etap­pen­ziel erreicht. Ganz wichtig dabei: Stra­te­gie­kom­mu­ni­ka­tion ist ein Prozess. Das heisst, analy­sieren und opti­mieren gehört dazu. 

Ein Beispiel aus der Praxis

Stra­te­gie­kom­mu­ni­ka­tion RUAG

Bilder: iStock