Integrierte Marketingagentur

Björn Ponath, Senior Graphic Desi­gner
bjoern.ponath@amstutz.partners

28. Februar 2025

Corpo­rate Design

Ein Logo kommt selten allein

Ein Klick und fertig ist das Logo. Dank KI steht das visu­elle Element für die Marken­iden­tität im Hand­um­drehen. Das ist ja schön und gut. Aber ein Logo allein ist nicht genug. Um eine Marke nach­haltig zu reprä­sen­tieren, braucht es viel mehr. Mehr Inhalt, mehr ergän­zende Marken­ele­mente und nicht zuletzt mehr Hand­werk. Denn das Logo ist nur ein Teil des Corpo­rate Designs. Unser Senior Graphic Desi­gner Björn Ponath erläu­tert das Wich­tigste rund um ein CD und gewährt span­nende Einblicke in eine erfolg­reiche Umsetzung. 

 

Einord­nung und Elemente des Corpo­rate Designs

Das Corpo­rate Design prägt das Erschei­nungs­bild eines Unter­neh­mens. Zu den vier visu­ellen Basis­ele­menten gehören Logo, Typo­grafie, Farben und Bild­sprache. Zusammen mit Corpo­rate Commu­ni­ca­tion, Culture und Beha­viour ist es Bestand­teil der Unter­neh­mens­iden­tität – der Corpo­rate Iden­tity. Und bekannt­lich ist für jede Marke ein einheit­li­cher Auftritt mit hohem Wieder­erken­nungs­wert erstre­bens­wert – und das über sämt­liche Touch­points hinweg. Das CD trägt einen wesent­li­chen Teil dazu bei.

Auch wir legen grossen Wert aufs Äussere einer Marke. Aber Achtung: Auf die inneren Werte kommt es drauf an! Denn ohne ganz­heit­liche Betrach­tung verliert ein Corpo­rate Design schnell das Gesicht. Im gesamten CD-Prozess ist dies die wich­tigste Gedan­ken­stütze. Man entwi­ckelt nicht nur ein Logo. Nicht nur ein Corpo­rate Design. Man entwi­ckelt einen Teil eines grossen Ganzen. Es geht immer auch um die Iden­tität, die Persön­lich­keit und den Charakter einer Marke. Und genau für dieses «Zwischen­mensch­liche» braucht es nach wie vor emotio­nale Intel­li­genz – finden jeden­falls wir. Wir versu­chen dies bei der Beschrei­bung der Basis­ele­mente in Worte zu fassen und anhand eines Anwen­dungs­bei­spiels zu visualisieren:

Basis­ele­ment 1: Logo

Das visu­elle Versprechen

(Marken-) Liebe auf den ersten Blick! Das Logo ist das visu­elle Aushän­ge­schild eines Unter­neh­mens und trägt das Marken­ver­spre­chen möglichst unver­wech­selbar nach aussen. Das Logo kann als Wort­marke (z. B. Google), Bild­marke (z. B. Apple) oder als Kombi­na­tion aus beidem (z. B. Adidas) gestaltet sein. Damit das Logo möglichst überall das volle Poten­zial entfalten kann, sollte es einfach, prägnant und skalierbar sein.

Anwen­dungs­bei­spiel

Für unser Start-up Flinxio entwi­ckelten wir das gesamte Corpo­rate Design. Das B2B-Portal soll die Agen­tur­suche in der Schweizer Werbe­branche nach­haltig verbes­sern (hier geht es zur Projekt­be­schrei­bung).

Und was heisst das für die Entwick­lung des Logos? In Einklang mit den Marken­werten soll es einer­seits Serio­sität und Inno­va­tion ausstrahlen, ande­rer­seits aber auch dyna­misch und modern wirken. Mit aufein­ander abge­stimmten Farb­kon­trasten entwi­ckelten wir deshalb eine moderne und vertrau­ens­wür­dige Marken­iden­tität. Um die Inno­va­ti­ons­kraft zu unter­strei­chen, setzten wir auf ein auffäl­liges und visuell eigen­stän­diges Icon als Bild­marke. Während die quadra­ti­sche Form mit abge­run­deten Ecken modernes Web-Portal-Feeling vermit­telt, stellen die weissen Striche eine abstra­hierte Liste der Such­ergeb­nisse dar. Die Striche erzeugen Dynamik und symbo­li­sieren die Effi­zienz des Suchportals.

Bei der Wort­marke entschieden wir uns für eine moderne und abge­run­dete Schriftart. Die weichen Kanten der Buch­staben verleihen dem Logo ausserdem eine freund­liche und zugäng­liche Ausstrah­lung. Auch bei den Klein­buch­staben steht eine Über­le­gung dahinter. Und zwar sollen sie die anspre­chende und digital-affine Wirkung verstärken – ganz im Sinne eines Webportals.

Übri­gens: Gestal­test du gerade ein Logo mit einem X im Namen? Dann lass diesen Buch­staben Buch­stabe sein und verwende ihn nicht als Gestal­tungs­ele­ment. Denn prak­tisch alle Marken mit einem X im Namen heben ihn auf eine x‑beliebige Art hervor! Auch wir dachten zuerst an eine X‑Variante – jeden­falls bis wir fest­stellten, dass «unsere» Idee ja bereits x‑fach existiert.

 

Basis­ele­ment 2: Typografie

Die Botschaft verstärken

Der (Marken-) Liebes­brief – selbst­ver­ständ­lich von Hand geschrieben. Auch bei Unter­nehmen vermit­telt die «visu­elle Sprache» bestimmte Werte und Merk­male. Mit der passenden Typo­grafie (u.a. Schriftart, ‑grössen und Gewich­tungen) kann man also die Iden­tität konsis­tent weiter­führen und Botschaften stärken. Dabei wirken seri­fen­lose Schriften (z. B. Helve­tica) modern und clean, Seri­fen­schriften (z. B. Times New Roman) eher klas­sisch und formell. 
Anwen­dungs­bei­spiel

Flinxio bringt Auftrag­geber und Agen­turen spie­lend einfach zusammen: Mit einem neutralen Portal, hoch­wer­tigen und voll­stän­digen Daten und einer unver­gleich­li­chen Effi­zienz. Bei der Schrift­wahl fokus­sierten wir deshalb bewusst auf eine ausge­wo­gene Mischung aus zeit­loser Ästhetik und opti­maler Flexibilität.

Fündig wurden wir beim seri­fen­losen Font Neue Haas Grotesk. Mit seiner Serio­sität, der klaren Form und dem modernen (aber nicht zu verspielten) Charakter passt er optimal zu Flinxio. Bei der UI-Schrift stehen für uns Lesbar­keit und Klar­heit im Vorder­grund. Unsere Wahl fiel deshalb auf die viel­seitig anwend­bare Schrift Inter.

 

Basis­ele­ment 3: Farben

Die emotio­nale Kraft

Farben berühren unsere Sinne und wecken Emotionen und Asso­zia­tionen. Eine gut abge­stimmte Farb­pa­lette spielt also eine Schlüs­sel­rolle in der Marken­wahr­neh­mung. Blau steht beispiels­weise für Vertrauen, Rot für Energie und Grün für Natur.

Inspi­ra­tion für Farb­kom­bi­na­tionen und ‑paletten
https://coolors.co/
https://mycolor.space/

Anwen­dungs­bei­spiel
Für Flinxio ist Vertrauen das A und O. Mit einem Dunkel­blau (#020f2f) als Primär­farbe versu­chen wir diesen Ansatz farb­lich zu kommu­ni­zieren. Der dunkle Blauton steht auch für eine hohe Glaub­wür­dig­keit und dient als Basis für eine profes­sio­nelle und elegante Ästhetik. Im Zusam­men­spiel mit Weiss ergibt dies eine klare, gut lesbare Gestal­tung mit einem opti­malen Kontrast und bildet das Funda­ment für ein attrak­tives Design.

Als Ausgleich zur dunkel­blauen Primär­farbe sollen kräf­tige und auffäl­lige Akzent­farben für Aufmerk­sam­keit sorgen und Dynamik vermit­teln. Dazu gehören ein Signalrot (#ff1654) als Sekun­där­farbe und ein Hell­blau (#82bbf1) als Terti­är­farbe. Während der Rotton unter anderem als Eyecat­cher für wich­tige Elemente (z.B. Buttons, Call-to-Actions) dient, sorgt das Hell­blau für Balance und ermög­licht harmo­ni­sche Übergänge.

Mit der Farb­pa­lette kombi­nieren wir eine klas­si­sche Eleganz (Dunkel­blau und Weiss) mit einem dyna­mi­schen Akzent (Rot) und einem modernen, frischen Touch (Hell­blau). Insge­samt stehen die Farben also zugleich für Vertrauen und Innovation.

 

Basis­ele­ment 4: Bildsprache

Der Ausdruck der Identität

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Die Bild­sprache ist entschei­dend dafür, wie authen­tisch und emotional die Marken­bot­schaft ankommt. Sie umfasst alle von der Marke kommu­ni­zierten visu­elle Elemente: Dazu gehören beispiels­weise Fotos, Illus­tra­tionen und Grafiken. 
Anwen­dungs­bei­spiel
Die Bild­sprache der Marke Flinxio wird zurzeit noch fina­li­siert. Die Beschrei­bung dazu folgt.

Bilder: Midjourney, iStock, Adobe Stock